Willkommen, Annegret

Wir schulden euch noch ein Ankunftsvideo, denn die 6-jährige Annegret ist gestern Abend bei uns eingezogen. Sie kommt aus einem landwirtschaftlichen Betrieb, der vom Veterinäramt geschlossen wurde. Wenn so etwas passiert, kann man immer von katastrophalen Umständen ausgehen, denn ein Tierhalteverbot ist das allerletzte Mittel dieser Behörde. Immerhin kennt Annegret eine Weide, denn zumindest die letzten Monate durfte sie nach draußen. Zum Glück wurde eine junge Frau auf sie aufmerksam und kontaktierte uns, so durfte Annegret statt in den Schlachthof in unser Kuhaltersheim abbiegen. Hier angekommen wurde sie über Nacht erstmal im Krankenstall separiert, was sie direkt ausnutzte, um mit großem Appetit den Inhalt der Heuraufe glücklich wegzumampfen.

Sie ist auf dem rechten Auge blind und hat in ihrem Leben zwei Kälber geboren. Und auch sonst hat sie wohl einiges hinter sich, was wir gleich heute Morgen merkten, als wir sie in die Freiheit entlassen haben. Denn die erste Begegnung mit Greta lief noch sehr harmonisch ab. Sie zeigte ihr den Weg zum Rest der Herde und alle waren total neugierig. Dann hatte es Annegret aber kurz auf den kleinen Willi abgesehen, was bei Ronja sämtliche Ersatzmutterinstinkte aktivierte, weshalb sie Annegret zum Duell forderte. Dabei hat unser neues Familienmitglied tatsächlich die rechte Hornscheide verloren, die das sensible Innere dieses Körperteils schützt. Das Horn muss schon locker gewesen sein, anders können wir uns das nicht erklären. Ronja verfügt ja nicht mal über Hörner, die Annegrets so stark hätten beanspruchen können. Leider heißt das für die Maus nun wieder ein paar Tage Isolation im Stall. Der Tierarzt muss das Horn dann unter Betäubung komplett entfernen, weil die Infektionsgefahr hoch ist und diese Verletzung zu starken Kopfschmerzen führen kann.

Alles in allem ein sehr holpriger Start, aber trotzdem ist Annegret jetzt auf Butenland angekommen und hat dort ihr Für-Immer-Zuhause gefunden. Und das man es mit einem Horn sogar bis an die Spitze der Herde schaffen kann, beweist unser Bo jeden Tag. Herzlich willkommen, Schatz, nur noch ein Eingriff von unserem sehr kompetenten Tierarzt und dann beginnt das gute Leben, versprochen.

Hof Butenland ist ein Lebenshof für sogenannte Nutztiere, aber auch Haustiere, die vor der Schlachtung, dem Hungertod oder aus schlimmer Vernachlässigung gerettet werden konnten. Die Tiere, die hier leben, brauchen keinen Nutzen mehr zu erfüllen, sondern können das tun, wofür sie auf der Welt sind: leben.

Hof Butenland is a farmed animal sanctuary. We rescue and provide lifelong care for animals that have been saved from slaughter, neglect, exploitation and abuse. Hof Butenland is their lifetime home now.