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Reportage “Das Blutgeschäft” von Animal Welfare Foundation und Tierschutzbund Zürich

PMSG wird aus dem Blut trächtiger Stuten gewonnen. Berichte der Tierschutzorganisationen Animal Welfare Foundation und Tierschutzbund Zürich hatten gezeigt, dass in Uruguay und Argentinien zehntausende Stuten systematisch für das Blutgeschäft gequält werden. Europäische Pharmakonzerne wie die deutsche IDT Biologika, die französische CEVA oder die spanische HIPRA beliefern millionenfach die europäischen Ferkelproduzenten. Mit PMSG wird die Ferkelproduktion industriell getaktet. Das Hormon lässt Muttersauen gleichzeitig brünstig werden, die Geburten laufen auf wenige Stunden genau synchron ab. Europäische Tierschutzorganisationen, das EU-Parlament und die deutsche Agrarministerkonferenz fordern sei Frühjahr 2016 unisono die Einhaltung europäischer Tierschutzstandards beziehungsweise einen Importstopp.

Die EU-Kommission und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), müssen handeln und ein Importverbot für PMSG aus Südamerika aussprechen, zumal es synthetische Alternativen gibt. Seit März 2016 liegt dem EU-Rat eine Beschlussvorlage zum Import von PMSG vor. 1.7 Millionen Unterzeichner einer AVAAZ-Online-Petition fordern seither den Rat auf, einen Importstopp auszusprechen. «Während der grösste Pharmakonzern (MSD) den Import aus Qualproduktion eingestellt hat und auf ein Millionengeschäft verzichtet, lässt der EU-Rat das Blutgeschäft durch Untätigkeit weiterlaufen.”
In der Schweiz haben die Verbände der Tierärzte und Schweinezüchter ihre Mitglieder aufgefordert, auf PMSG zu verzichten. Seither ist der Einsatz um über 80 Prozent zurückgegangen.

Das Blutgeschäft mit Europa besteht seit über 30 Jahren. Als Reaktion auf die Kritik aus Europa hat die uruguayische Regierung im Juni 2017 erstmals ein Handbuch herausgegeben, welches das Blutgeschäft und den Umgang mit den Blutstuten regeln soll. «Das Handbuch hat vor allem einen empfehlenden Charakter. So gibt es keine Obergrenze für die Blutmenge, die entnommen werden darf. Es regelt weder die Häufigkeit der Blutentnahme noch die der Kontrollen der Stuten. Sie werden weiterhin in unübersichtlichen Waldweiden sich selbst überlassen. Fohlen dürfen bis zum 105. Tag abgetrieben werden, was der bisherigen Praxis entspricht», erläutert Sabrina Gurtner. Dies widerspricht den EU-Tierschutzstandards. In Deutschland darf einer tragenden Stute beispielsweise kein Blut abgenommen werden.

Nur drei der fünf Blutfarmen besitzen eine Zulassung für den Export von tierischen Nebenprodukten in die EU. Das Blutfarmunternehmen Syntex Uruguay SA ist auf keiner EU-Liste zu finden. Dabei ist Syntex der grösste PMSG-Exporteur. Zollun-terlagen zeigen, dass im Zeitraum von Januar bis Mai 2017 die Firmen Syntex Argentinien und Syntex Uruguay insgesamt 1.3 Kilogramm PMSG im Wert von rund zehn Millionen US-Dollar nach Europa exportiert haben.
Allein in Deutschland werden mindestens 1.3 PMSG-Dosen pro Jahr gespritzt. Eine Nebenwirkung von PMSG ist die Superovulation mit der Konsequenz, dass häufig mehr Ferkel geboren werden als das Muttertier versorgen kann. Die überzähligen Tiere werden meist getötet oder verhungern.

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