SOSTIENI ACCEDI

Stines (rechts) erster Gang auf die Weide

Stine wurde am 18. März 2008 geboren. Direkt nach der Geburt wurde sie von ihrer Mutter Minna getrennt und musste seitdem angebunden an einer Metallkette in einem dunklen Stall stehen – direkten Kontakt zu Artgenossen hatte sie keinen, lediglich Sichtkontakt zu ihrer Mutter, die im selben Stall verblieb.

Elementare artspezifische Grundbedürfnisse wurden bei Stine seit der Geburt unterdrückt: Sie hatte keine Möglichkeit, Lauf-, Fress-, Leck-, Kratz- oder Ruheverhalten in dem Umfang auszuleben, wie es für ihre Gesundheit nötig und wichtig gewesen wäre.

Bis zum Februar 2015 dauerte dieser Zustand an, der alte Stall war inzwischen als einsturzgefährdet eingestuft worden, und der zuständige Tierarzt weigerte sich, den Stall zur Untersuchung und zur Klauenpflege zu betreten. Wir entschlossen uns spontan zur Rettung der beiden Kühe, als wir von den katastrophalen Zuständen auf dem Hof erfuhren. Stine konnte nach schwierigen Verhandlungen mit dem Bauern schließlich gemeinsam mit ihrer Mutter zu uns kommen.

Bei uns hatten die beiden Kühe zum ersten Mal die Gelegenheit, sich zu beschnuppern und zu belecken, beides wichtige soziale Bindungsmechanismen für diese sensiblen Tiere. Ob Stine Kälber hatte, wissen wir nicht.

Die jahrelange Haltung an der Kette, die reizarme Umgebung, die ständige Dunkelheit im Stall und die allgemeine Vernachlässigung durch den Halter haben schwere psychische und körperliche Schäden bei Stine verursacht. Stines Sehkraft ist geschwächt, ihr Binde- und Stützgewebe ist verkümmert, die Gelenke knacken, sie bewegt sich wie auf Gummibändern, außerdem hat sie sich ein Horn abgebrochen – sie weiß in Bewegung nicht, wofür dieses Werkzeug nützlich ist.

Stine lebt bei uns bislang zusammen mit ihrer Mutter in einem abgetrennten Bereich des Offenstalls und lässt nur die Nähe der Kälber Emma und Paul zu. Ein Leben im Herdenverband ist ihr komplett unbekannt und vor den anderen, erwachsenen Rindern nahm Stine bisher panisch Reißaus. Mit der großen Herde werden wahrscheinlich weder Stine noch Minna laufen können, dafür sind die gesundheitlichen Schäden zu gravierend. Wir versuchen jetzt mit kleinen Schritten, beide Kühe auf die Krankenweide zu den älteren und erfahrenen Kuhdamen Mathilde, Jenny, Katinka und Angelika zu bringen.

Altri video suggeriti

LASCIA IL TUO COMMENTO

Il tuo indirizzo email non sarà pubblicato. I campi obbligatori sono contrassegnati *